Dr. med. Johanna Doll-Lee, M.Mus. ist Assistenzärztin der Klinik für Neurologie mit klinischer Neurophysiologie der MHH. Sie schloss ihr Medizinstudium an der MHH und der Ludwig-Maximilian-Universität München ab und promovierte an der TU München bei Prof. Bernhard Haslinger zu Risikofaktoren für die Entstehung der Musikerdystonie, einer aufgabenspezifischen Dystonie, die nur am Instrument auftritt und für professionelle MusikerInnen das Ende einer vielversprechenden Karriere bedeuten kann.
Zu Erkrankungen bei Musizierenden hat sie als professionelle Konzertpianistin mit Studium am Mozarteum Salzburg und Master-Abschluss der Musikhochschule München einen besonderen Bezug, und so widmet sie sich auch in ihrem PRACTIS-Projekt der Erforschung der Musikerdystonie, deren Entstehung weiterhin nicht vollständig verstanden ist, weshalb es auch keine kausalen Therapien gibt.
Hierzu arbeitet sie in enger Kooperation mit dem Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin (IMMM) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, der Psychiatrie der MHH sowie dem Institut für Neurogenetik der Universitätsklinik zu Lübeck zusammen. In dieser Zusammenarbeit kombiniert sie klinische Erhebungen mit genetischen Analysen und MRT-Bildgebungen, um zu analysieren, wie genetische und andere Faktoren in der Entstehung der Musikerdystonie zusammenspielen. Ziel ist dabei, eine individuelle Risikominimierung zu ermöglichen und neue Ansätze für kausale Therapien der Krankheit zu finden.